Wir freuen uns sehr, dass wir für unser 3-tägiges Begleitungsformat vom Werden und Vergehen Susanne Looosli Müller als Co-Gastgeberin gewinnen konnten. Susanne wirkt als Bestatterin und Trauerbegleiterin und gestaltet Abschiede umsichtig, schlicht, behutsam. Hier teilt sie ihre Gedanken zum Format und wirft Fragen auf, denen wir gemeinsam nachspüren werden:

«Unser ganzes Dasein ist geprägt von einem natürlichen Werden und Vergehen: Jeder Tag, jede Stunde, jede Sekunde wird und vergeht wieder; Mondphasen und Jahreszeiten kommen und gehen; Pflanzen spriessen, erblühen, tragen Früchte und verwelken; Tiere und Menschen werden geboren, wachsen, gedeihen und sterben. Die ganze Schöpfung ist ein natürliches Kommen und Gehen, Entstehen und Vergehen, Geburt und Tod. In der Natur wird uns das Werden und Vergehen vorgemacht, täglich, immer wieder.

Und wir als individuelle Wesen? Wir werden ein Leben lang. Wir wachsen, erneuern, entwickeln und verändern uns, immer und immer wieder, neu, anders. Und Teile von uns, seien es Fähigkeiten, körperliche und/oder geistige Unversehrtheit, Jugend, Eigenständigkeit vergehen mit den Jahren, werden weniger, verschwinden, für immer. Und schliesslich unser Sterben, unser Tod.

In unserer (westlichen) Denke geht das Werden dem Vergehen voraus; etwas wird, wächst und entwickelt sich, und im Verlaufe kürzerer oder längerer Zeit vergeht es, ist weg, unwiederbringlich.

Doch: Und dann? Was wird aus diesem Vergehen, nicht in einer anderen Welt, sondern in dieser, unserer Welt? Wird nur Schweres, Trauriges, Unwiederbringliches? Oder wird auch Gutes, Leichtes, Erhellendes, Teures? Was wird aus dem Verlust von Fähigkeiten, körperlicher und/oder geistiger Unversehrtheit, Jugend, Eigenstätigkeit oder eines geliebten Menschen? Ist da auch ein Werden? Was kann in diesen Leben werden aus dem Verlust, dem Abschied von Unwiederbringlichen, wenn wir Liebgewonnenes und Selbstverständliches freigeben müssen?»

Das Format vom Werden und Vergehen findet statt vom 21. bis 23. Juli und vom 16. bis 18. September.

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